Trachycarpus fortunei, die Chinesische Hanfpalme, ist der Klassiker unter den frostharten Palmen. Keine andere stammbildende Palme ist in unseren Breiten so frosttolerant und kommt so gut mit naßkalten Wintern und kühlen, verregneten Sommern klar.
Trachycarpus fortunei ist eine in Asien heimische Fächerpalme und erreicht ausgewachsen in ihrer Heimat eine Höhe von 12 m bis 15 m. Typisch sind die braunen Fasern ("Hanf"), die den Stamm bedecken. Die Chinesische Hanfpalme ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Um die typischen blauen, traubenähnlich ausehenden Fruchtsstände zu erhalten, braucht man somit ein weibliches und ein männliches Exemplar der Hanfpalme. Ab einer Stammhöhe von ca. 1 m ist die Blütenbildung möglich.
Im Handel findet man Trachycarpus fortunei mitunter auch unter dem veralteten und botanisch falschem Namen "Chamaerops excelsa". Dieser Name geht auf den schwedischen Arzt Carl Peter Thunberg zurück, der 1784 diese Palme als "Chamaerops excelsa" beschrieb. Unter diesem Namen wurde die Hanfpalme bis 1861 geführt, als der Botaniker Hermann Wendland sie in die neu aufgestellte Gattung Trachycarpus einordnete. Im Alpenraum ist auch die Bezeichnung "Tessiner Palme" gebräuchlich.Die Frosthärte der Chinesischen Hanfpalme reicht bis ca. - 15 °C/- 17 °C. Mit dieser Frosthärte ist Trachycarpus fortunei die ideale Freilandpalme für unsere Breiten. Blattschäden können aber schon bei geringeren Frösten auftreten, so dass sich bei uns ein Winterschutz empfiehlt, den man möglichst oberhalb - 10 °C temperiert. Frisch ausgepflanzte Jungpalmen sind naturgemäß noch etwas frostempfindlicher.
China-Trachy aus 2009 (♂) Trachys aus Keimungs-Jahrgang 2006 (♂ und ♀)
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China-Import-Trachy (♂) im März 2009 direkt nach Auspflanzung
China-Import-Trachy (♂) im Juli 2012
Blütenstand China-Import-Trachy (♂) Mai 2014
China-Import-Trachy (♂) mit Schutzbaugerüst im Dezember 2015
China-Import-Trachy (♂) im Juni 2016
China-Import-Trachy Blüte (♂) Mai 2017
China-Import-Trachy (♂) Oktober 2018
China-Import-Trachy (♂) Mai 2020 - Männlicher Blütenstand
China-Import-Trachy (♂) April 2021 (nach Überwinterung mit zeitweisem Vollschutz)
Trachycarpus fortunei aus Keimungs-Jahrgang 2006 kurz nach Kauf im Juli 2007
Trachycarpus fortunei aus Keimungs-Jahrgang 2006 kurz nach Auspflanzung im August 2011
Trachycarpus fortunei im Januar 2016 mit Schutzbaugerüst
Trachycarpus fortunei im Juni 2016
Trachycarpus fortunei im Dezember 2016
Trachycarpus fortunei Blüte (♀) Mai 2017
Trachycarpus fortunei (♀) Fruchtstand Oktober 2017
Trachycarpus fortunei (♀) mit Fruchtstand im März 2018
Trachycarpus fortunei (♀) - Fruchtstand März 2018
Trachycarpus fortunei im Oktober 2018
Trachycarpus fortunei im Schnee Januar 2019
Trachycarpus fortunei im April 2020
Trachycarpus fortunei bei Starkfrost - 15 °C im Februar 2021. Die Begleitheizung und die Isolierung für die Stämme wurde verspätet geliefert
und konnte dadurch erst am 2. Starkfrost-Tag angebracht werden. Ein rundum geschlossener Schutzbau war wegen der inzwischen erreichten Höhe der Palmen von ca. 5 m an diesem
Standort nicht mehr praktikabel.
Trachycarpus fortunei mit Frostschäden an allen Wedeln im April 2021. Es bilden sich aber bereits die männlichen Blütenstände (an der Trachy links im Bild), ein eindeutiges
Zeichen, dass diese Trachy den Starkfrost überlebt hat.
Trachycarpus fortunei - Austrieb der männlichen (links) und weiblichen (rechts) Blütenstände Ende April 2021 nach Frostschaden vom Februar
Wie man anhand der Fotos erkennt, haben die selbst aufgezogenen Trachycarpus-Sämlinge inzwischen die ursprünglich wesentlich
größere China-Import-Trachycarpus im Wachstum deutlich überholt. Die Höhe der selbst aufgezogenen Trachycarpus fortunei
lag im März 2019 bei ca. 4,00 m, die der China-Import-Trachycarpus dagegen nur bei ca. 3,40 m. Sowohl in Bezug auf den Stammdurchmesser als auch auf
die Höhe übertreffen sie die China-Import-Trachy sehr deutlich.
Dies ist kein Einzelfall: Die aus China importierten
größeren Hanfpalmen werden in Plantagen eng aneinander stehend aufgezogen, so dass ein möglichst schnelles Höhenwachstum stattfindet. Dies geschieht
auf Kosten des Stammdurchmessers, der dabei deutlich hinter dem von frei stehenden Trachycarpus zurück bleibt. Da Palmen
im Gegensatz zu Bäumen kein sekundäres Dickenwachstum des Stammes aufweisen, bleibt der Stamm auf Dauer so dünn, wie er
ursprünglich einmal gewachsen ist.
Bei meiner aus China importierten Trachycarpus fortunei erkennt man, dass diese ab einer Höhe von ca. 1,20 m
einen dickeren Stamm entwickelt hat: Dies spiegelt den Zeitpunkt der Auspflanzung in meinem Garten wieder. Der untere Teil
ihres Stammes wird jedoch nie an Umfang zunehmen und begrenzt damit auf Dauer ihre Wachstumsgeschwindigkeit.